Glaukom-Früherkennung durch Augeninnendruckmessung

Die IGel-Leistung

Die Augenerkrankung Glaukom, umgangssprachlich „Grauer Star“, kann zur Erblindung des Betroffenen führen, da es den Sehnerv langsam zerstört.
Gerne wird deshalb die Glaukomvorsoge/-Früherkennung von Augenärzten angeboten um das Entstehen eines Glaukoms vorherzusagen, bzw. ein bestehendes besser behandeln zu können und so einer Erblindung des Patienten zu verhindern.
Die Kosten dieser Behandlung werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und liegen zwischen 10 und 22 Euro.

Wie macht sich ein Glaukom bemerkbar?
Bei einem Glaukom schränkt sich das Sichtfeld im Laufe der Jahre immer weiter ein, bis der Patient schließlich erblindet. Zu diesem Zeitpunkt ist der Sehnerv allerdings schon schwer geschädigt.

Zur Früherkennung und Behandlung von Glaukomen haben Augenfachärzte deshalb eine eigene Leitlinie geschrieben und empfehlen ein Glaukom zu behandeln wenn zwei von drei dieser Bedingungen erfüllt sind:

  • Erhöther Augeninnedruck
  • sichtbare Schäden am Sehnerv
  • messbare Einschränkungen des Gesichtsfeld

Erhöhter Augeninnendruck = Glaukom?

Ein erhöhter Augeninnendruck und Glaukom haben weniger miteinander zu tun, als man ursprünglich angenommen hat.

Ein bis zwei von vier Patienten mit einem Glaukom haben keinen erhöhten Augeninnedruck und die meisten Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck entwickeln kein Glaukom.
Daraus lässt sich schlußfolgern, dass ein erhöhter Augeninnendruck ein Risikofaktor darstellt, wenn noch kein Glaukom vorhanden ist, bzw ein Krankeitssymptom ist, wenn es auch andere Hinweise auf ein Glaukom gibt. Es gibt hier aber keinen zwingenden Zusammenhang zwischen dem Augeninnendruck und einem bestehendem Glaukom bzw. einem Risiko zu Erkranken.

Diagnostik und Nutzen (oder Nutzen und Risiko ?)
Der Augeninnendruck kann zwar zuverlässig bestimmt werden, man sollte allerdings beachten, dass der Druck im Laufe des Tages erheblich schwanken kann.
Es läßt sich durch die Messung des Augeninnendrucks nicht zuverlässig ein Glaukom diagnostizieren bzw. ein erhötes Glaukomrisiko feststellen.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat deshalb, nach Überprüfung der aktuellen Datenlage, entschieden, dass Glaukom-Screening nicht in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufzunehmen.
Auch der Bundesverband der Augenärzte hält eine zusätzliche Untersuchung des Sehnervs für unerlässlich.

Studien, die den Nutzen von einer Messung des Augeninnedrucks zur Früherkennung von Glaukomen untersuchen können keinen eindeutigen Vorteil dieser Untersuchung belegen, da wie schon erwähnt, der Druck im Tagesverlauf erheblich schwankt, bei vielen Patienten mit Glaukom der Druck nicht erhöht ist und ein erhöhter Druck in den meisten Fällen nicht auf ein Glaukom hinweist.

Im Gegenteil, durch falsche positive oder negative Befunde besteht die Gefahr, dass Patienen unnötig behandelt werden oder, dass, trotz negativer Testergebnisse, dennoch ein Glaukom entstehten kann.

Fazit

Die aktuellen Studien belegen keinen einedeutigen Nutzen der Augeninnendruckmessung zur Glaukom-Früherkennung um ein frühzeitiges Erblinden zu verhindern.

Studien